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Essstörungen

Der Übergang von einem normalem zu einem krankhaften Essverhalten verläuft häufig schleichend, so dass es für Betroffene selbst, aber auch für Angehörige schwer sein kann zu erkennen, wann eine Essstörung vorliegt und wann professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Ob eine Essstörung vorliegt oder nicht, lässt sich nicht allein am Gewicht festmachen. Auch Personen mit einem Normalgewicht können an einer Essstörung leiden. Andersherum liegt bei einem Unter- oder Übergewicht nicht automatisch eine Essstörung vor.

Symptome

Erste Hinweise für eine Essstörung können vorliegen, wenn:

  • die betroffene Person ihr Essverhalten übermäßig stark einschränkt,
  • kontrolliert und/oder
  • die Kontrolle hierüber verliert.

Die bekanntesten Essstörungen sind die Anorexie (Magersucht), die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und die Binge-Eating-Störung (Essattacken). Allerdings müssen die Betroffenen nicht immer alle Merkmale einer Erkrankung erfüllen, können Mischformen aufweisen oder zeigen einen Wechsel der Essstörung im Verlauf. Generell handelt es sich bei allen Formen um schwerwiegende psychosomatische Erkrankungen, die einer professionellen Behandlung bedürfen. Meist sind sie Ausdruck und/oder Lösungsversuch von inneren seelischen Problemen.

Bei einer Essstörung ist das Verhältnis zum eigenen Körper und das Selbstbild maßgeblich gestört.

Am häufigsten sind (junge) Frauen von einer Essstörung betroffen, allerdings erkranken auch zunehmend Jungen und Männer hieran. Neben der Essstörung können zudem auch weitere psychische Störungen, wie Angsterkrankungen und Depressionen mit einer Essstörung einhergehen.

  • Ganz egal, wer betroffen ist und welche Form von Essstörung vorliegt, ist es wichtig, diese ernstzunehmen und sich psychotherapeutische oder ärztliche Hilfe zu suchen!

Therapieansätze

Wenn Essen zum Problem wird, dann kann das ein Hinweis für innerpsychische Konflikte sein.

Sie sind sich unsicher, ob bei Ihnen eine Essstörung vorliegt? Sie haben sich bisher nicht getraut, Hilfe zu suchen?

Wir möchten Sie unterstützen, den ersten schweren Schritt zu gehen. Wir bieten Ihnen ein Erstgespräch zur Differentialdiagnostik in unserer Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an. Zusammen mit den ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut*innen können Sie im Anschluss über mögliche Therapieoptionen sprechen und zusammen entscheiden, ob eventuell auch eine stationäre Behandlung in der hiesigen Klinik für Sie infrage kommt.

Eine Terminvereinbarung ist über unser Sekretariat möglich.

Unser Behandlungsangebot

Unsere Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie ist auf dem UKM Marienhospital Gesundheitscampus Emsdetten angesiedelt. Die Behandlung der Essstörungen auf Station erfolgt zusammen mit anderen Störungsbildern durch speziell geschultes Personal. Die Unterbringung erfolgt in einem Doppelzimmer.

Unser essstörungsspezifisches stationäres psychosomatisch-psychotherapeutisches Behandlungsprogramm umfasst zwei Säulen:

Stationäre psychodynamische Psychotherapie

  • wöchentliche Einzelgespräche (50 Min.) bei Ihrer/Ihrem Bezugstherapeut*in
  • wöchentliche fachärztliche und/oder oberärztliche Visiten
  • begleitende Gespräche mit Ihrer Bezugspflege
  • bewegungstherapeutisches Angebot (Nordic Walking, Entspannungstraining, Körperwahrnehmung)
  • wöchentlich zweimalige Gruppentherapie (je 100 Min.)
  • wöchentliche Gestaltungstherapie
  • wöchentliche störungsspezifische Psychoedukationsgruppe (50 Min.)

Strukturierendes Essstörungs-Programm

  • Orientierung an einem gesundheitlich vertretbaren Mindestgewicht (BMI von 18,5 kg/m²)
  • falls notwendig Unterstützung bei einer wöchentlichen Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
  • wöchentliche Gewichtskontrollen
  • regelmäßige Mahlzeiten mit Essbegleitung und begleiteter Nachruhe
  • führen eines Essprotokolls

Insgesamt erfolgt die Behandlung in einem multiprofessio­nellem Team: Die Therapeut*innen aus den unterschiedlichen Behandlungsbereichen stimmen die Therapie individuell auf Sie ab, um so einen bestmöglichen Behandlungserfolg für Sie erreichen zu können.

Wir möchten Sie dabei unterstützen:

  • Zusammenhänge zwischen intrapsychischen Konfliktthemen, negativen Emotionen und Ihrem Essverhalten herauszuarbeiten und zu verstehen
  • Alternative Lösungsstrategien in Belastungs- und Konfliktsituationen zu entwickeln
  • Wieder ein regelmäßiges Essverhalten aufzubauen
  • Ein realistisches Körper- und positiveres Selbstbild zu entwickeln
  • Den Übergang in die nachstationäre Behandlung vorzubereiten

Ihr Kontakt zu uns

Wichtige Telefonnummern

Allgemeiner Kontakt
+49 2572 830-4800
+49 2572 830-4899
psychosomatik@­ukm-mhs.­de

Vereinbarung eines Vorgesprächs
+49 2572 830-4802